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Projekt Urfaust

Die Vorlage:

Goethes Faust Dichtung, einer der großen literarischen Theatertexte des deutschen Sprachraums, stellt wegen seines Umfangs und seiner sprachlichen Dichte eine große Herausforderung für Schülerinnen und Schüler dar. Viel zugänglicher ist dagegen der sogenannte „Urfaust“, also jenes deutlich kürzere Szenenkonvolut, das Goethes erste Annäherung an den Fauststoff darstellt. Dieses nehmen wir Grundlage für unser Theaterprojekt.

Das Vorhaben:

Kai Schubert (Autor und Regisseur) entwickelt zusammen mit einem DS-Kurs und der Kurslehrerin eine eigenständige Lesart der Vorlage. Es geht darum, zunächst die Themen herauszuarbeiten, mit denen sich Goethe beschäftigt hat – und dann eine eigenständige Bühnenumsetzung dafür zu erfinden. Dabei wird – gemäß der Vorlage – ein wichtiger Aspekt die Beschäftigung mit der Sprache sein und wir werden erkunden, wie sich die teilweise derbe, dann wieder lyrische oder gedankendichte Sprache auf der Bühne präsentieren lässt.

Neben der Lösung ästhetisch-spielerischer Fragen gilt es bei diesem Projekt aber auch, sich zu den ethischen Ambivalenzen zu verhalten, die in den Szenen stecken: Schließlich handelt es sich bei Faust um einen berühmten Wissenschaftler – der aber keine Grenzen in seinem Forschen kennt. In seinem Versuch, das Leben in vollen Zügen zu genießen (was ein verständlicher Wunsch ist), bringt er ein junges Mädchen zuerst ins Gefängnis und dann ins Grab, weil er nicht einsieht, dass grenzenlose Selbstverwirklichung mit den Wünschen anderer Menschen kollidieren muss. Dies sind nur zwei der Themen, von denen ausgehend man über heutige, aktuelle Fragen nachdenken kann.

Der Fragment-Charakter der Vorlage gibt uns die Möglichkeit, sehr unterschiedliche Akzente zu setzen und auch mit Spielweisen zu experimentieren: denkbar wäre, dass eine Szene als klassischer Theaterdialog umgesetzt wird, eine andere pantomimisch oder als Schattenspiel.

Das Projekt endet mit einer öffentlichen Aufführung sowie einer Teilnahme am Theaterfest.

Zu dem Projekt gehört auch eine Theaterfahrt des Kurses.

Premiere: 1. März 2016

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